Zertifikate

Unsere Haltung zu Produkttests und Zertifikaten

Das Thema Produkttests und Zertifikate ist komplex und wird oft kontrovers diskutiert. Es gibt zahlreiche Erfahrungsberichte und Anekdoten dazu, doch wir möchten an dieser Stelle vor allem erklären, warum wir auf diese Marketinginstrumente keinen besonderen Wert legen.

Produkttests: Mehr Schein als verlässliche Orientierung?

Im Bereich der Produkttests dominieren zwei Organisationen:

  1. Stiftung Warentest – eine halbstaatliche Einrichtung, die aufgrund ihres Status als glaubwürdig gilt. Allerdings sind die Testergebnisse nicht immer uneingeschränkt verlässlich, da Rücksicht auf Unternehmen genommen wird. Besonders bei Matratzentests zeigt sich, dass die Kriterien oft so niedrig angesetzt sind, dass auch minderwertige Produkte noch passable Bewertungen erhalten. Qualitätssuchende Verbraucher haben so keine echte Orientierungshilfe. Stattdessen profitieren vor allem preissensible Käufergruppen, da einfache Prüfparameter dazu führen, dass auch günstige, weniger langlebige Produkte gut abschneiden.

  2. Ökotest – ein privatwirtschaftlicher Verlag, der keine klare Trennung zwischen Anzeigenkunden und Testprodukten garantieren kann. Hier gibt es, wie bei Stiftung Warentest, sowohl nachvollziehbare als auch fragwürdige Testergebnisse. Es kommt vor, dass Produkte mit identischen zertifizierten Materialien unterschiedlich bewertet werden – je nach Charge oder Zeitpunkt der Prüfung. Zudem wird mit zweierlei Maß gemessen: Während synthetische Produkte wie Tempur-Matratzen nach schlechten Bewertungen überarbeitet und im nächsten Test plötzlich als „gut“ eingestuft werden, werden Naturmatratzen oft direkt abgewertet, wenn sie minimale Kunststoffanteile enthalten.

Auffällig ist auch, dass manche Hersteller bevorzugt getestet werden, während andere trotz hoher Relevanz nicht berücksichtigt werden – oft mangels entsprechender „Lobby-Arbeit“. Insgesamt zeigt sich, dass Produkttests vor allem ein Marketinginstrument sind, das von der Industrie gezielt genutzt wird. Für qualitätsbewusste Verbraucher bieten sie jedoch häufig keine zuverlässige Entscheidungsgrundlage, da hochwertige Produkte kleinerer Hersteller oft gar nicht erst getestet werden.

Unsere langjährigen Erfahrungen mit Warentests – überwiegend positive – haben uns dennoch dazu bewogen, nicht mit Testergebnissen zu werben. Stattdessen setzen wir auf Transparenz und fundierte Informationen, die für unsere Kunden nachvollziehbar sind.

Zertifikate: Vertrauenssache ohne echte Kontrolle?

Ähnlich verhält es sich mit Zertifikaten.

Die Kriterien für Zertifizierungen sind für Verbraucher oft schwer zu durchschauen, und letztlich bleibt es eine Vertrauensfrage gegenüber der Zertifizierungsstelle. Viele Zertifikate basieren darauf, dass Hersteller bestimmte Standards einhalten sollen – jedoch fehlt oft eine regelmäßige oder unabhängige Überprüfung.

Ein Beispiel: Ein Hersteller kann ein Bio-Zertifikat für Baumwolle erhalten, indem er einmal im Jahr eine Probe zur Analyse einreicht. Letztlich müssen Sie also nicht dem Prüflabor vertrauen, sondern dem Hersteller selbst. Gleiches gilt für textile Öko-Labels: Sie versprechen eine Prüfung auf Schadstoffe, sagen aber nichts über die Herstellungsbedingungen oder die tatsächliche Herkunft aus. Tatsächlich bestehen auch viele konventionelle Produkte Schadstofftests – was zeigt, dass nicht jedes Label automatisch für ein ökologisch einwandfreies Produkt steht.

Auch hier zeigt die Erfahrung, dass Zertifikate oft mehr mit Marketing als mit echter Transparenz zu tun haben. Deshalb setzen wir auf Offenheit in der Produktdarstellung und Beratung – anstatt auf ein Siegel.

Unser eigener Qualitätsanspruch

Um maximale Transparenz zu gewährleisten, haben wir uns bewusst für andere Wege entschieden:

  • Der Gründer von Futonwerk war Mitinitiator des QuL-Verbands, hat sich jedoch aufgrund ethischer Differenzen wieder davon distanziert.
  • Wir sind Mitglied im IVN, dem Mutterverband des GOTS-Standards.
  • Unsere Produkte werden jährlich vom eco Institut Köln geprüft und zertifiziert.

Das aktuelle Zertifikat finden Sie unter Materialien/Rohstoffe.

Wir sind überzeugt, dass echter Qualität nicht durch Siegel oder Testergebnisse definiert wird, sondern durch ehrliche, nachvollziehbare Informationen – und durch Produkte, die im Alltag halten, was sie versprechen.