Zertifikate
Was den Bereich Test / Warentest bzw. getestete Produkte angeht, gibt es –wie jeder weiss– zwei Organisationen, die dieses Thema beherrschen, Stiftung Warentest, eine halbstaatliche Einrichtung, die vom Prinzip her, aufgrund dieses Status glaubwürdig ist, aber deren Testergebnisse dennoch nur eingeschränkt verlässlich sind, da man grundsätzlich versucht, die Unternehmen schadlos zu halten.
Im Bereich der Matratzentests fällt auf, dass die Test-Kriterien teils so lasch sind, das auch echt miese Produkte noch passabel abschneiden. Nach Qualität suchenden Verbraucher haben keine brauchbare Entscheidungshilfe. Stattdessen kommt man der deutlich größeren Gruppe der "Sparkäufer" entgegen, man bewertet minderwertige Produkte in einer separaten Gruppe mit schlichten Prüfparametern und fördert damit den Qualitätsverfall.
Die andere Einrichtung 'Ökotest' ist ein privatwirtschaftlicher Verlag und kann die sichere Trennung von Anzeigenkunden und Test-Aspiranten nicht gewährleisten.
Es gibt von beiden Seiten sowohl schlüssige, verlässliche Tests / Testergebnisse, wie auch solche, für die man viel Humor braucht ... solange man nicht betroffen ist.
Beispielsweise gibt es im Bereich der Naturmatratzen Fälle, bei denen der eine Wettbewerber, der die gleichen QuL zertifizierten Materialien einsetzt wie andere, eine Note schlechter bewertet wurde, weil in dieser Material-Charge andere Ergebnisse ermittelt wurden. Es hätte also auch andersherum kommen können und jeweils macht es sich für denjenigen mit der schlechteren Note deutlich bemerkbar und Konsumenten sind verunsichert. Auch misst man mit zweierlei Maß, da wird bei Ökotest eine vollsynthetische (und Preis-/ Leistungsmiserable) Tempur-Matratze im 2. Anlauf (nach 'ausreichend' im 1. Test) für 'gut' befunden (Stiftung Warentest: 'mangelhaft'), während Naturmatratzen sofort abgewertet werden, wenn sie Kunstoff-Anteile enthalten. Das ist nicht nachvollziehbar.
Von Stiftung Warentest wie von Ökotest ist bekannt, dass Produkte bestimmter Hersteller bevorzugt in den jeweiligen Test aufgenommen werden, während andere, ebenso relevante Produkte nicht auftauchen. Wenn Hersteller also keine entsprechende 'Lobby-Arbeit' leisten, haben sie eine reduzierte Chance, dabei zu sein.
Im Ergebnis kommt man zu dem Schluss, dass es sich beim Test allzu sehr um ein marketing-technisches Instrument handelt, um das seitens der Industrie hart gekämpft wird, das aber qualitätsorientierten Verbrauchern oftmals keine befriedigende Unterstützung bietet, zumal Qualitätsprodukte häufig von kleinen Herstellern kommen und die – aufgrund deren geringer Marktbedeutung – gar nicht erst im Test vorkommen.
Im Laufe der Zeit haben wir genügend Erfahrungen mit Tests und Testergebnissen von Stiftung Warentest und Ökotest gemacht (und zwar vorwiegend positive), um die Entscheidung zu treffen, nicht mit dem Marketing-Instrument 'Testergebnis' zu arbeiten.
Wir verplichten uns selbst, unseren ethischen Grundregeln treu zu bleiben und die grundsätzlich angestrebten Qualitätsziele zu erreichen. Und wir wollen unsere Infos und Angaben, schriftlich wie mündlich so aufstellen, dass jede/r Konsument/in sie verstehen und nachvollziehen kann.
Ähnlich verhält es sich mit den Zertifikaten.
Selten sind die Zertifizierungskriterien für den Verbraucher zu durchschauen und es bedarf des Vertrauens zu der jeweiligen Zertifizierungsstelle.
Produkte bzw. Hersteller, die das Zertifikat einer Organisation erhalten, müssen dazu bestimmte Bedingungen erfüllen, deren Einhaltung aber nicht unbedingt geprüft wird (oder überprüfbar ist), sondern es wird davon ausgegangen, dass sie eingehalten werden. Somit muss man letztlich doch wieder einem Unternehmen vertrauen. Das Zertifikat ist am Ende nur ein Marketing-Instrument.
Wenn beispielsweise die Zertifizierung von KbA-Baumwolle dadurch gewährleistet wird, dass der Hersteller / Verarbeiter 1x im Jahr eine Probe an ein Prüflabor schickt, so vertrauen Sie letztlich diesem Hersteller / Verarbeiter. Ist ein textiles Produkt mit einem Öko-Label verziert, das auf den Test von 200 Schadstoffen hinweist, macht es einen guten Eindruck und lockt uns zum Kauf. Ob es aber in zweifelhafter Weise irgendwo in Mittelasien hergestellt wurde, ist ebenso wenig erkennbar wie, ob es wirklich aus k.b.A. stammt, denn viele konventionelle Produkte überstehen ebenfalls so manche Schadstoffprüfung. Auch muß man wissen, welche Pfüfparameter angewendet werden und wieviel Sinn darin steckt.
Es gibt auch hier viele Beispiele und Geschichten, die am Ende deutlich machen, dass es um Vertrauen geht und das möchten wir über größtmögliche Offenheit in der Produktdarstellung und Beratung aufbauen, statt über ein Siegel.
Um das deutlich zu machen, sei erwähnt, dass der Verfasser und Gründer von Futonwerk den QuL mit gegründet und aufgebaut hat, sich aber aufgrund indifferenter ethischer Haltung –im ohnhin kleinen Mitgliederkreis– und entsprechender Handlungsweisen von diesem Verein abwandte.
Heute sind wir noch Mitglied im IVN - der Mutterverband des GOTS.
Unsere Produkte lassen wir jährlich vom eco Institut, Köln prüfen und zertifizieren.
Das aktuelle Zertifikat finden Sie unter Materialien/Rohstoffe.